Wissen Sie was Kunst ist? Kunst ist ein sehr dehnbarer Begriff. Was heute Kitsch ist, kann morgen schon Kunst sein. Qualitätskriterien spielen meist nur eine geringe Rolle. Wichtiger ist eine erfolgreiche Marketingstrategie. Jeff Koons ist das beste Beispiel dafür.
Ein kleines Taschenbüchlein, welches ich seit 1987 besitze, fiel mir dieser Tage in die Hände. Ich benutzte es früher öfter, um mit meinen Schülern über diesen Begriff zu diskutieren.
Unter der Nummer 1059 gibt es ein Zitat von Adam Jankowski (aus Materialien zur documenta6):
“Der Mythos der Autonomie bröckelt auch an anderen Ecken: die Ausstellungspraxis zeigte sehr schnell, dass die Kunst in der kapitalistischen Industriegesellschaft eine Ware wie jede andere ist, dass die Inhalte der Bilder niemanden interessieren, sondern dass es ausschließlich auf die warenästhetische Maske der Bilder – auf ihre Verpackung – ankommt. Für die Zirkulation der Ware Kunst sorgt monopolartig der kommerzielle Kunstbetrieb, er entscheidet darüber, was Kunst ist und was nicht, damit entscheidet er auch darüber, welcher Künstler von seiner Kunst leben kann und welcher nicht.“
Das ist wohl wahr, tangiert mich aber persönlich nicht. Ich habe keinen Zugang zur kapitalistischen Industriegesellschaft und in meinen Ausstellungen und bei meinen Verkäufen bin ich der Überzeugung, dass sich Besucher und Käufer für mich und meine Bilder interessieren und nicht für den Marktwert und eine spekulative Geldanlage.
Das Büchlein gibt es immer noch zu kaufen. Bei Amazon sah ich es im Angebot für 3 Cent. Die Neuauflage kostet etwas mehr und bietet mittlerweile 1460 Antworten auf die Frage „Was ist Kunst?“
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