weihnachten2013

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Meine dritte, kleine Homepage dient ausschließlich einer geschlossenen Präsentation  der umfangreichen Gemäldeserie „Panta rhei“.

Auf der Startseite sind fast alle Gemälde in einer Überschau vorhanden. Im Kopf rechts ist eine Diashow abrufbar. Die Bilder können auch einzeln angeklickt werden. In beiden Fällen erscheint über dem Einzelbild eine Steuerungsleiste. Wenn diese nicht zu sehen ist, muss mit der Maus in diesen Bereich gefahren werden. Nicht besonders gut sichtbar ist der Scrollbalken am rechten Bildrand.

Viel Spaß beim Betrachten.

Wer ist das?

Willy Brandt. Gemalt von Georg Meistermann in 1977. (Die Reproduktion des Gemäldes habe ich aus urheberrechtlichen Gründen vermieden.)

Darf man das? Würden Sie Willy Brandt auf diesem Gemälde erkennen? Ich nicht.

Darf man, auch als berühmter Künstler, Personen so entstellen?

Dieses Bild enthält (abgesehen von dem Haaransatz) keinerlei äußerliche Gestaltmerkmale. Die am unteren Bildrand erkennbare, anscheinend auf einem schmalen Pult aufliegende Hand, mit einem weißen Zettel zwischen den Fingern, weist wohl auf eine Rednersituation hin. Der kleinteilig strukturierte Hintergrund wirkt massiv und dicht an der Person klebend, das Ganze wie ein TV-Ausschnitt eines Bundestagsredners, eingeklemmt zwischen Pult und Rückwand. Der  kastenförmige Oberkörper unterstreicht dieses Gefühl. Der düstere Schlagschatten weist auf die Tragik seiner Person hin. Das alles finde ich gut. Problematisch ist das fragmentarische Gesicht. Es strahlt Schweigen und Ratlosigkeit aus. Passt das zu einem erfolgreichen Politiker? Ja, auch Politiker sind Menschen. Entweder man malt ein glorifizierendes Statusbild oder ein Innenbildnis. Dieses Porträt zeigt Willy Brandt vor seinem Rücktritt wegen der Guillaume-Affäre.

Das Gemälde war eine Auftragsarbeit für die Porträtgalerie der Bundeskanzler im Kanzleramt. Helmut Kohl ließ es entfernen.

zell-einladung13Bilderausstellung in der Galerie des Rathauses in Zell (Mosel) Vom 27. Oktober bis 10 November 2013 können Sie Bilder des auf dem Hunsrück lebenden Künstlers Karl Kauls in der Rathaus Galerie bewundern.

Die Bilderausstellung wird mit einer Vernissage am Sonntag 27. Oktober um 14:00 Uhr eröffnet Die Rathaus-Galerie ist Montag bis Donnerstag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Freitag von 9:00 Uhr -13:00 Uhr, Sonntag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Unter dem Motto „Der Mensch hinter der Kunst“ haben Sie an den Sonntagen die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Künstler. Dabei erfahren Sie mehr über den Künstler, dessen Arbeiten und seine Sichtweise auf die Welt.

Offenes Atelier 2013 Karl Kaul

Pressefoto Werner Dupuis

 

 

 

 

Ich danke allen Besuchern, die sich für meine Bilder interessiert haben. Es ergaben sich viele interessante Gespräche.  Die neu eröffnete Artothek brachte erste Erfolge. Es freut mich sehr, wenn meine Bilder, die sich im Atelier stapeln, ins Licht gerückt werden und sich entfalten können, hoffentlich zur Freude der Entleiher.

Heute war sie im Briefkasten, gratis, wie in 41 Millionen Haushalten in Deutschland, angeblich um die Bundesbürger aufzurufen zur morgigen Wahl zu gehen.

Abgesehen von viel finanzierungskräftiger Werbung gibt es auch einen Aufsatz von Lüpertz mit der Headline „Politik macht Kunst„. Signifikant sind die fett gedruckten Sätze des Professors, dessen Werke „in den wichtigsten Museen der Welt zu sehen sind“: Zitat: „Haben es aber die Mächtigen nicht verdient … der Kunst als Vorlage zu genügen, sollte der Maler – wenn er kann – die Berührung mit einer so geforderten Aufgabe tunlichst vermeiden. Oder in der heutigen Zeit auf die Gleichgültigkeit der Fotografie verweisen. Denn die Fotografie sieht lediglich in der Ähnlichkeit und in der Wiedererkennbarkeit ihren Erfolg.“ Überheblich und pauschalierend. Großspurig und lächerlich.

Niveau? Im roten Bild-Logo: „Unabhängig . Überparteilich“. Wer bezahlt eigentlich die 41 Millionen Exemplare? Sie sind wohl als Parteienspende abzuhaken. Die Internetpräsentation http://www.bild.de/politik/startseite/politik/home-16804552.bild.html gibt Aufschluß. Der Kopfbanner: „Morgen beide Stimmen CDU“. Na also. Ekelig.

Kennen Sie Meese, Jonathan Meese, den mit dem Hitlergruß?

Wegen eines solchen in einer Kunstperformance musste er sich vor Kurzem vor Gericht verantworten, wegen „Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen“.

Ich mag Meeses Kunst, seine Gemälde. Performances mag ich nicht besonders. Ich halte sie für Show, für Unterhaltung, für Wichtigtuerei. Für Künstler, die in den Markt drängen, sind sie wahrscheinlich sehr wichtig. Das Publikum liebt Shows mehr als stille Bilder an der Wand, und die Presse greift meist euphorisch darauf zu, egal, Hauptsache Presse, belebt das Geschäft.

Meese hat wiederholt Hitlergrüße in seinen Performances, oder auch andere aufregende, man könnte auch sagen geschmacklose Dinge. Soll er doch. Man muss es sich ja nicht ansehen. Wir leben in einer Demokratie, in einer multikulti Gesellschaft, in einer globalisierten Welt – oder was es sonst noch an schönen Worten gibt. Wir sind tolerant, aufgeklärt, weitgereist – oder auch nicht. Was es an Unerfreulichem gibt, darüber klären uns tagtäglich die Medien auf. Wir haben die Freiheit uns dieser oder jener Meinung anzuschließen, sie zu vertreten, dafür einzutreten. Klar, die Freiheit kann nicht grenzenlos sein. Gewisse Regeln müssen eingehalten werden. Gilt das auch für die Kunst? Gibt es die „Totale Kunst, die „Autonome Kunst“?

Zurück zu Meese. Er ist kein Rechtsradikaler, kein Neonazi, kein Guantanamoanwärter. Warum macht er das dann, das mit dem Hitlergruß? Was ich in einem Spiegelinterview (29/2013) las, gibt mir zu denken: Zitat „Bezogen auf die Kunst, ist Demokratie die Lehre des optimierten Mittelmaßes. Der Künstler war noch nie so harmlos und weltgleichgeschaltet wie heute. Der ist noch nicht mal mehr der Narr, der dem König den Spiegel vorhält.“ Da hat er wohl recht. Man hat echt Angst davor, dass der Hitlergruß Nachahmer findet. Meese droht vereinnahmt zu werden. Da wird er nicht gefragt, ob er das will. Das Schreckgespenst des Terrorismus geht um. Wie schnell kann man heute ein Terrorist werden, ohne dass man es will oder ist?

Dessen ungeachtet vertritt Meese das Prinzip der Autonomie der Kunst. Zitat: „Kunst muss immer gegen das herrschende System sei…Ich bekämpfe jede Ideologie… Ich verlange die totale Entpolitisierung und Entideologisierung“. Meese wurde freigesprochen und das ist gut so. Dazu Meeses Anwalt P. Decker: Zitat „Das Gericht entscheidet, was Kunst ist und was nicht“ (DerSpiegel 31/2013). Der Prozess wird fortgesetzt.

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Im „STERN“ Nr.31  äußert Mathias Döpfner (Springer-Chef) in einem Gespräch über Richard Wagner:  Zitat  „Was Künstler in ihrem Privatleben tun und mit ihrem Werk ausdrücken wollen, ist völlig unerheblich. Das Werk ist autonom …. Was will uns das Werk sagen… – das ist in etwa die dümmste Frage der Kunstgeschichte….Es ist völlig unerheblich, was der Künstler mit seinem Werk sagen wollte. Was sagt es mir, was kann ich in dem Werk entdecken. Darum geht es in der Kunst.“

Meiner Meinung nach ist das eine so wichtig wie das andere. Für den Betrachter in Ausstellungen ist die Geschmacksfrage ausschlaggebend. „Gefällt mir das Kunstwerk, spricht es mich an?“ Eher selten wird die Person des Künstlers/der Künstlerin hinterfragt. Dies wird in Einzelausstellungen eher der Fall sein, insbesondere wenn auch der Künstler,/die Künstlerin anwesend ist. Aber selbst dann bleibt die Beschäftigung mit dem Produzenten meist ein Show-Event. Käufer in Ausstellungen sind davon selten auszunehmen. Anders dürften wohl  Kunstsammler und Kunstvermittler handeln. Bei Kunstsammlern ist allerdings nicht auszuschließen, dass sie ausschließlich an Rendite interessiert sind. Der Künstlername ist wichtig, aber nicht die Person des Künstlers.

Wer hat denn überhaupt noch Interesse an dem Künstler/der Künstlerin, seinem/ihrem Leben, dem Werdegang, der künstlerischen Entwicklung, dem „warum so“ und nicht anders?  Das Kunstwerk gehört auf ewig dem Künstler/der Künstlerin, auch wenn es verkauft ist. Es ist ein Teil seiner Seele.

Der Kunstverein Eisenturm Mainz e.V. ist ein sehr sympathischer und rühriger Kunstverein (www.kvem.de). An der gegenwärtigen Ausstellung im MVB-Forum der Mainzer Volksbank am Neubrunner Platz darf ich mich beteiligen.  Die Ausstellung ist noch bis zum 16. August geöffnet.

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